In der Wohnung eingeschlossen
LONGHAIRS
STEVEN SHEARER
Freitags besuche ich am späten Nachmittag immer einen örtlichen Tennisclub. Ich gehe dorthin, um mich in Form zu halten, und es macht mir viel Spaß. Nach dieser Aktivität fahre ich normalerweise zu meinen Eltern, die nicht sehr weit von mir entfernt wohnen.
Als ich mit dem Training fertig war, ging ich zu Fuß zurück zu meiner Wohnung. Der Tennisclub liegt ganz in der Nähe meiner Wohnung in London, die ich mit einer anderen Kommilitonin teile. Sie studiert an der gleichen Universität in London wie ich.
Als ich wieder zu Hause war, duschte ich und zog mich an, um meine Eltern zu besuchen. Allerdings fühlte ich mich nicht besonders gut und bekam nach einiger Zeit starke Bauchschmerzen. Ich wollte noch ein bisschen warten, bis die Schmerzen weg waren, aber als die Zeit verging, gab es keine Anzeichen für eine Besserung. Dann legte ich mich aufs Bett und schlief später ein.
Nach einer Weile wurde ich durch Schreie von Leuten geweckt, die draußen vor meiner Wohnung waren. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass es meine Eltern waren, die sich Sorgen machten, als ich lange Zeit nicht ans Telefon ging. Mit immer noch ein wenig Schmerz im Bauch ging ich langsam nach unten.
Die Haustür war verschlossen und ich brauchte den Schlüssel, um sie zu öffnen. Meine Mitbewohnerin hatte offenbar die Haustür abgeschlossen, als ich noch in der Wohnung war. Sie dachte, ich sei schon nach Hause gegangen, als ich in meinem Zimmer einschlief. Normalerweise gehe ich vor ihr zu meinen Eltern. Das ist auch der Grund, warum sie sich nicht die Mühe gemacht hat, nachzusehen, ob ich in der Wohnung war oder nicht, und gegangen ist.
Ich erzählte meinen Eltern, was los war und dass ich nach den Schlüsseln suchen musste. Ich sprach mit ihnen durch das Fenster. Diese Art von Fenster ließ sich nur einen Spalt weit öffnen, und das reichte nicht aus, um aus dem Gebäude zu kommen.
Während ich nach den Schlüsseln suchte, erinnerte ich mich daran, wie ich in die Wohnung gekommen war. Meine Mitbewohnerin hatte mich gegen 7 Uhr abends reingelassen. Ich war zu müde vom Training, um in meiner Tasche nach den Schlüsseln zu suchen, und beschloss, einfach an die Tür zu klopfen. Außerdem war es draußen bereits dunkel, und die Suche nach den Schlüsseln würde wahrscheinlich noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Also begann ich, meine Tasche zu suchen und sah nach, ob die Schlüssel darin waren. Kein einziges Zeichen von ihnen! Dann überprüfte ich die Taschen der Kleidung, die ich an diesem Tag getragen hatte, und später auch die Schubladen in den Schränken der Wohnung. Ich suchte auch nach Stellen, an denen ich die Schlüssel möglicherweise abgelegt haben könnte. Ein weiterer gescheiterter Versuch.
Dann begann ich in meinem Kopf nachzuspielen, was an diesem Tag im Tennisclub passiert war. Ich erinnerte mich daran, dass ich in einer Pause eine Limonade kaufen wollte. Und plötzlich fiel es mir wieder ein: Ich hatte die Schlüssel auf dem Tisch neben dem Getränkeautomaten vergessen. Ich erinnerte mich, dass ich in meinen Hosentaschen nach Kleingeld gesucht hatte. Die Schlüssel waren in einer der Hosentaschen, und um sie aus dem Weg zu schaffen, hatte ich sie auf den Tisch neben dem Automaten gelegt. Wahrscheinlich hatte ich vergessen, sie wieder in die Hosentasche zu stecken.
Abe es war schon halb elf und der Tennisclub schließt um zehn Uhr. Ich konnte also nicht mehr zurückgehen und meine Schlüssel holen. Außerdem wollte ich meine Mitbewohnerin nicht mitten in der Nacht stören.
Deshalb beschloss ich, meine Eltern einen Schlüsseldienst anrufen zu lassen. Nach 20 Minuten kam ein freundlicher Schlosser und öffnete schnell die Haustür, woraufhin ich mich bei ihm und meinen Eltern bedankte. Ich war so froh, meine Eltern endlich zu sehen und zu umarmen.
Kurz darauf ging der Schlüsseldienst wieder, und meine Eltern beschlossen, die Nacht in der Wohnung zu verbringen, um sicherzugehen, dass mit mir alles in Ordnung ist. Am nächsten Morgen holte ich die Schlüssel ab, und ja, sie waren (immer noch) genau an der Stelle, an der ich sie vergessen hatte.
Vielen Dank fürs Lesen.